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Hochwasserschutz- und Ökologieprojekt Hockenheim

Station 4 Sommer: Woher kommt das Wasser?

Oben sehen Sie die Kraichquelle bei Sternenfels im Kraichgau. Hier entspringt der etwa 59 Kilometer lange Fluß, der sich durch den Kraichgau und die Oberrheinische Tiefebene zieht und im Hauptlauf dann westlich von Ketsch in den Rhein mündet. Seit 2017 gibt es einen Kraichradweg, der den Kraichbach von der Quelle bis zu Mündung begleitet. Die Bezeichnung »Kraich« ist keltischen Ursprungs und bedeutet so viel wie Schlamm oder Morast. Die Kraichniederung ist charakterisiert durch verlandete Altwasserarme des Kraichbaches sowie nasse Bruch- und Flachmoorböden. Daher führt der Kraichbach immer noch viel Schlamm und Auelehm mit sich, der sich an den Rändern absetzt.

Wir haben in diesem Portal einen professionellen Film eingestellt, der die Schönheit der Landschaft und viel Wissenswertes über Orte und Sehenswürdigkeiten vermittelt: “Der Kraichbach von der Quelle bis zur Mündung” heißt der Beitrag. Er entstand noch vor der Umsetzung des HÖP-Projekts und zeigt einen weitgehend von Menschen gestalteten Wasserlauf. Wer sich über die Geschichte des Kraichbachs, des Mühlkanals und die Entstehung des HÖP-Projekts informieren möchte, findet in diesem Artikel reichlich Material.

Aber nur ein Teil des Wassers entstammt tatsächlich der Quelle. Vor allem im Sommer, wenn es trocken ist und der Wasserstand sinkt, machen sich die zahlreichen Zuflüsse aus den Kläranlagen unterwegs und aus der Kanalisation bemerkbar. Von der Quelle bis Hockenheim leiten acht Kläranlagen ihr Klarwasser in den Bach. Man erkennt Verschmutzungen an bestimmten Algen und an der Art der Schaumbildung. Bei starkem Regen ist die Kanalisation überlastet, dann gelangt auch ungeklärtes Wasser in den Kraichbach.

Klarwasser, also behandeltes kommunales Abwasser, wird oft in Fließgewässer eingeleitet. Der Anteil kann z.B. bei Niedrigwasser in Teileinzugsgebieten des Neckars bei 50 bis 100 % liegen und im Einzugebereich des Rheins bei bis zu 70%. Bei großer Trockenheit und unter ungünstigen Umständen, wenn zum Beispiel ein sommerlicher Starkregen die Kanalisation zum Überlaufen bringt, ist demnach das Kraichbachwasser keine gute Empfehlung.

Quelle vgl. UBA 2018.

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